Wir, die Alois Wamprechtsamer GmbH, beschäftigen uns seit 1906 als eine der ältesten Firmen der Branche mit der Herstellung von Blattgold und Blattsilber, sowie mit dem Vertrieb einer großen Auswahl an Vergoldermaterial und Vergolderwerkzeugen. Am Standort Österreich legen wir größtes Augenmerk auf hohe Qualität bei der Produktion des edlen Metalls – einer der Hauptgründe, warum sich die Firma seit mehr als 100 Jahren auf dem Markt behaupten kann. Denn der letzte Schlagprozess wird immer noch per Hand ausgeführt um weiche, ebenmäßige und hochglänzende Blätter garantieren zu können.

Seit vielen Generationen beliefern wir wahre Experten im Bereich der Vergoldung verschiedenster Oberflächen und Untergründe die mannigfaltige Techniken bis ins kleinste Detail beherrschen. Vergolder, Restauratoren aus allen Bereichen, Steinmetze, Bildhauer, Künstler und alle die sich diesem Metier verschrieben haben, verwenden bei ihren täglichen Arbeiten Blattgold und Hilfsmaterial der Firma Wamprechtsamer.

Blattgold aus eigener Produktion seit 1906

5000 Jahre lässt sich die Herstellung echten Blattgoldes zurückverfolgen. Seit Kleopatras Tagen hat sich am Prinzip der Blattgoldherstellung kaum etwas geändert. Die Ägypter haben die Kunst aus Gold dünne Blättchen zu schlagen von den Indern übernommen. Sie klopften Rohgold mit schweren Hämmern zu flachen Scheiben. Zum Schutz des wertvollen Metalls legten Sie Tierhäute zwischen Hammer, Gold und Amboss. Es gab damals schon mannigfaltige Möglichkeiten zur Verwendung, wie zum Beispiel die Verzierung prunkvoller Tempel, Herrscherpaläste, Grabdenkmäler und zahlreicher Prunkgegenstände. Erst viel später, nämlich im frühen Mittelalter drang das Handwerk bis nach Mitteleuropa vor, wo es bis heute zu solch ausnehmender Qualität weiterentwickelt wurde, dass die ganze Welt darauf zurückgreift.

Nach wie vor ist fast alles Handarbeit, liebevoll, bis zur Perfektion. Nur die ersten Arbeitsschritte können heute maschinell erledigt werden. Der Weg vom Feingold bis zum fertigen Blattgold ist sehr lange und mühevoll: Zuerst wird das Feingold mit Silber und Kupfer legiert um verschiedene Farben herstellen zu können. Das Metall wird jetzt bei mehr als 1200 Grad in einem Ofen geschmolzen und zu einem Barren von etwas mehr als einem Kilogramm gegossen. Anschließend wird der Zain mechanisch zu einem etwa 100 Meter langen und 4 Zentimeter breiten Band gewalzt. Das Gold hat nun eine Stärke von ca. 3 Hundertstelmillimeter, gerade so wie Zeitungspapier. Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit des Blattgoldschlagens. Drei Schritte sind notwendig, bis das edle Metall nur noch ein Hauch ist:

Schritt 1: Zuerst wird das Goldband in gleich große Quadrate geschnitten, die sogleich zwischen Spezialpapieren aus Leder, in der sogenannten Quetsche, aufeinander geschichtet werden. 600 Blatt Gold und Papier werden aufeinander gestapelt und mit Lederhüllen zu einem Paket gebunden. Dieser Packen kommt unter den Federhammer, dessen Stahl-klotz so oft auf das Gold niederschlägt, bis es die Größe der Quetsche – das sind 12 cm im Quadrat – erreicht hat. Seine Stärke: ca. 0,01 Millimeter.

Schritt 2: Jedes einzelne Blättchen wird von Hand der Form entnommen und mit einem Spezialmesser sorgfältig in vier gleich große, quadratische Teile geschnitten. Das Gold ist jetzt schon so dünn, dass es nur noch mit Holzpinzetten angefasst werden kann. Jedes der 6 x 6 cm großen Quadrate kommt nun zwischen hitzebeständiges Spezialpapier, zu 1600 Blatt in eine Form, die in der Fachsprache Lot genannt wird. Die einzelnen Papierblätter müssen zuvor noch mit einer speziellen Anti-Haftbeschichtung eingestrichen werden, dem sogenannten Braun-Staub. Er verhindert das Klebenbleiben des Goldes. Nach erneutem Bearbeiten unter dem Federhammer misst die Stärke der Blätter nur mehr ungefähr 0,002 Millimeter.

Schritt 3: Bis hierher konnte die Schlagarbeit eine Maschine erledigen. Doch ab jetzt, wenn die Blättchen abermals gevierteilt in die sogenannte Dünnschlagform kommen, das sind ungefähr 2000 Kunststoffblätter, beginnt das händische Hämmern. Dies fordert nicht nur Muskelkraft, denn das Gold muss mit viel Gefühl und Sorgfalt gleichmäßig von innen nach außen getrieben werden. Das Schlagen geschieht nach einer ganz bestimmten Regel, die der Goldschläger exakt einhalten muss. Es wird abwechselnd mit der linken und der rechten Hand geschlagen, durch Wenden und Drehen werden die Schläge gleichmäßig verteilt. Jetzt ist das Gold nur noch zwischen 0,00015 und 0,0003 Millimeter “dick”.

Im letzten Arbeitsgang werden nun die grünlich durchscheinenden Folien von Hand auf die handelsübliche Größe von entweder 80 x 80, oder 65 x 65 mm zurecht geschnitten. Nur geübte Arbeiterinnen können diesen Hauch von Gold mit ihren Pinzetten so angreifen, dass die Folien nicht kaputt gehen.

Bei einem Kilogramm Gold kommt etwa 700 Gramm Überrest zusammen, der sorgfältig gesammelt und der nächsten Legur zugeführt wird. Somit mag es sein, daß so manches Goldteilchen niemals die Werkstatt der Firma WAMPRECHTSAMER verlässt und dünn geschlagen wird bis ans Ende aller Tage.

0
    0
    Warenkorb
    Warenkorb ist leerZurück zum Shop